«Die Körper wären nicht schön, wenn sie sich nicht bewegten.» Dieses Zitat stammt von Johannes Kepler. Er war Astronom und meinte damit wohl die Himmelskörper. Wir finden: Unsere Körper sind bewegt am allerschönsten. Vor allem, wenn sie das tänzerisch tun. Nun geht es im Tanz aber nicht nur um das Ästhetische, sondern auch um Inhalt. Blickfelder tanzt aus der Reihe zeigt sieben Inszenierungen, die poetisch, magisch und federleicht sind, die aber auch aktuelle Themen mutig, witzig und leidenschaftlich aufgreifen. In «Vollfett & Fliegengewicht» untersuchen die TänzerInnen einfallsreich das Körperverständnis der Jugendlichen. Wie tanzt ein schwerer Körper, wie ein leichter? Wer fällt schneller? Wer fällt weicher?
«Strange days, indeed» thematisiert das Ringen um Aufmerksamkeit. Die Werbung, die Politik, die Medien – wer nicht schreit, wird nicht gehört. Der Dichter Edward Young fragte passend: «Wie kommt es, dass wir als Original geboren werden und als Kopie sterben?»
Einer authentischen Geschichte widmet sich «Cruda Bellezza»: Eine Angolanerin kommt als Kriegsflüchtling ins saukalte Europa. Mit fünf TänzerInnen und einem Schlagzeuger erzählt sie von ihrer Not, ihrer Freude und ihrer Hoffnung.
In «The Making of Spectacles» kann das Publikum zusammen mit den TänzerInnen alle klanglichen, visuellen und choreografischen Elemente nutzen, die im Raum zu finden sind, und daraus ein Spektakel kreieren.
Der Sonnenkönig, Marie Antoinette, Präsidenten und Premierminister stecken in «Versailles Versailles!» in einem engen, heissen Raum und zeigen prunkvoll und lustig, wie sie sich zu arrangieren versuchen.
In «Aschenputtel» wird das Märchen des verstossenen und erniedrigten Mädchens auf einem Bodenxylophon getanzt.
«Farfalle» beschwört die magische Welt der Schmetterlinge herauf und lädt die Kinder zum Tanz auf einem Klangteppich ein.
Das Programm der dritten Blickfelder tanzt aus der Reihe vervollständigen Workshops, geleitet von KünstlerInnen der auftretenden Gruppen und weiteren ExpertInnen.
«Die meisten verwechseln dabei sein mit erleben», sagte Max Frisch. Kommen Sie im März und April ins Theaterhaus Gessnerallee, ins Tanzhaus Zürich, ins Fabriktheater und ins Theater Rigiblick und erleben Sie Tanz in zahlreichen Formen. Wir freuen uns darauf.
André Grieder, Leiter schule&kultur |